Menge in Transitlagern lässt sich nicht löschen

Hallo zusammen

unser Kunde hat eine NAV 4 SP2 DB.
Bei einem Umlagerungsauftrag, der mittlerweile geschlossen ist, ist eine Restmenge in dem verwendeten Transitlager zuückgeblieben.
In dem Artikel bei Lagerbestand, wird diese Menge auch angezeigt.
Wir wollten deswegen die Restmenge übers Artikelnuchblatt als Abgang aus dem System entfernen, jedoch kommt folgende Fehlermeldung:
"Artikelverfolgung für Seriennr., Chargennr. XXXX für Artikelnr. XXXX, Variantencode kann nicht vollständig ausgeglichen werden."

Das Ziel wäre es wirklich nur, diese Restmenge vollständig zu löschen.
Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem?

Mit dem abgeschlossenen Umlagerungsauftrag kann etwas nicht stimmen, sonst wäre die Ware nicht mehr im Transitlager.
Ich würde da eher einen neuen erstellen, die Felder mit gelieferten und zu liefernden Mengen und die Artikelverfolgung manuell versorgen (auch die entsprechenden "Menge (Basis)" Felder) und nochmal den Wareneingang im Empfangslager buchen. Dazu das ganze vorher vergleichen mit den Abläufen in einem Umlagerungsauftrag in einem Testsystem, damit kein Feld vergessen wird. Besonders die Artikelverfolgung ist eine ziemlich fummelige Angelegenheit.

Hallo Kowa

Vielen Dank für den Lösungsvorschlag.
Ich denke auch, dass da der Kunde etwas falsch gebucht hat.
Sollte ich da bei dem neuen Umlagerungsauftrag (neue Umlagerungsauftragsnr.) die gleiche Ursprungsmenge angeben, wie beim ursprünglichen Auftrag,
oder nur noch mit der Restmenge arbeiten, die noch im Transitlager ist, die ich eigentlich rausbekommen möchte?

Wäre es auch eine Möglichkeit, einen Umlagerungsauftrag mit der alten Nr. zu erzeugen (der Auftrag wurde ja bereits gelöscht)
und dadurch sollten ja die Posten wieder dem eigentlichen Auftrag zugeordnet sein. Damit müsste man doch dann den
fehlenden Wareneingang fertig buchen können.
zur Info: der Kunde buchte beim Warenausgang die komplette Menge ins Transitlager. Beim Wareneingang wurden 4000 zu wenig gebucht und danach
der Umlagerungsauftrag gelöscht. Jetzt sind eben diese 4000 noch im Transitlager.

Gruß
Gollum

Wenn bei der Nummernserie nicht "Chronologisch" eingestellt ist, kann man die alte Nummer nochmals für den ungebuchten Auftrag verwenden. Das erleichtert die Nachvollziehbarkeit etwas, dass dabei eine zweite gebuchte Umlagerungsnummer verwendet wird, wird man aber auch so nicht verhindern können. Die Restmenge reicht, falls die Artikelverfolgung damit kein Problem hat.

Normalerweise kann eine Umlagerungsauftragszeile aber nicht gelöscht werden, wenn noch Ware im Transit ist.
Das wird durch

Code:

TESTFIELD("Quantity Shipped","Quantity Received");
TESTFIELD("Qty. Shipped (Base)","Qty. Received (Base)");

im OnDelete-Trigger der Zeile sichergestellt.

Die Nummernserie hat keine chronologische Einstellung.
Ich hab mir den Code im Delete Trigger der Zeile angesehen: stimmt wirklich. Eigentlich dürften sich in diesem Fall die Zeilen nicht löschen lassen.
Aber mit "System austricksen auf jede nur erdenkliche Art" ist unser Kunde Spezialist.

Ich habe nochmal eine Umlag.Auftrag mit der alten Nummer und der ursprünglichen Umlagerungsmenge erstellt.
In den Artikelverfolgungszeilen kann das System die alten Posten finden. Im Warenausgang steht die komplette Menge. Im Wareneingang die Menge-4000
Problem: in der Umlagerungszeile steht bei "gelieferte Menge" nichts, klickt man in den Drilldown sieht man jedoch die komplette Umlagerungsmenge. Ebenso sieht man im Drilldown von
"Bereits gelief. Menge" die Menge -4000.
Wenn ich nun bei "Menge akt. Lieferung" die 4000 eingeben will, wird mir folgendes mitgeteilt: "Zurzeit befinden sich keine Artikel in Transit".
Auch eine manuelle Änderung in der Art. Verf.Zeile für den Wareneingang ist nicht mehr möglich.

Ich habe mittlerweile echt die Befürchtung, dass sich dieser Datenmüll mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr beseitigen lässt.

Gruß
Gollum

Die Felder in der Umlagerungszeile bzw. damit verknüpfte dürfen nur über einen Report direkt versorgt werden, ohne den Validate-Trigger auszuführen.
Das System befindet sich jetzt wegen der „unsachgemäßen Handhabung“ in einem inkonsistenten Zustand, mit normalen Eingaben kommt man da nicht mehr weiter.
Deswegen vom Ausgangszustand das ganze in einem Testsystem durchführen bis zu der Teillieferung in das Empfangslager mit dem Rest im Transit. Dann die Feldwerte aller Mengenfelder in der Testsystemzeile kontrollieren und dann diese Werte über einen Report direkt im Echtsystem eintragen.

Danke auch für diesen Lösungsvorschlag.
Verstehe: über den Report können die Trigger umgangen werden.
Ich werde diesen Test auf jeden Fall durchführen.

Parallel habe ich bei PartnerSource die Artikel 889793, 862446 gefunden.
Dort wird versucht, das Problem übers Artikelbuchblatt und mit "Ausgleich mit Lfs. Nr."
durchzuführen.
Bei meinem Fall wurde beim Lookup der richtige Artikelposten angezeigt, auch das Finden der richtigen Chargennr. war kein Problem,
beim Buchen kam dann die Fehlermeldung, dass es sich nicht um ein Transitlager handeln darf.
Der Debugger bleib in CU 22 "Item Jnl.Post Line" Funktion "ApplyItemLedgEntry" im folgenden Abschnitt stehen:

Code:

IF Location.GET(ItemLedgEntry."Location Code") THEN
  IF Location."Use As In-Transit" THEN
    OldItemLedgEntry.TESTFIELD("Transfer Order No.",ItemLedgEntry."Transfer Order No.");

Zum Test habe ich die drei Zeilen auskommentiert, danach ist die Buchung durchgelaufen.
In der Artikelkarte wird nun bei Chargenbestände die 4000er Menge nicht mehr angezeigt.

Ich weiß zwar nicht, ob ich mir damit nicht noch mehr Probleme schaffe,
aber das werde ich noch prüfen

Gruß
Gollum

Es muss in deinem Fall nicht unbedingt passieren, aber die Partnersourceartikel weisen auf ein spezielles Problem von Umlagerungen leider nicht hin:

Bei Umlagerungen (außer bei Lagerabgangsmethode "Durchschnitt") muss beachtet werden, dass aus einem negativem Artikelposten im Versandlager durchaus auch mehrere positive Artikelposten im Empfangslager werden können. Das hängt von der Anzahl der Artikelausgleichsposten des negativen Artikelpostens ab. Wenn sich z. B. die 4000 von drei Einkäufen (z.B. -500,-1000,-2500) abbuchen, dann werden 3 positive Posten in das Empfangslager gebucht (500,1000,2500). Nur so lässt sich der genaue Wertefluss sicherstellen. Wenn die Ware im Empfangslager verkauft wird, werden die Wareneinsätze anhand dieser Aufteilung vom Versandlager durchgeschleust. Diese Bewertungsmethode funktioniert aber nur bei Postenart "Umlagerung". U.a. deswegen war meine Empfehlung, das Problem auch über die Umlagerungsaufträge zu lösen.
Wenn man das über das Buchblatt mit Ab-/Zugang macht, müssen also auch hier die Mengen entsprechend geteilt werden (Restmengen der Posten im Versandlager beachten, die Umlagerungsmenge (Basis) darf nicht größer als diese sein), um die genauen Einstandspreise im Empfangslager selber sicherzustellen. Aber auch dann sind die Lagerorte vom Wertefluss entkoppelt, d.h. nachträgliche Wertänderungen des Einkaufs (Zu-/Abschläge) im Versandlager werden nicht mehr übertragen, was bei Postenart "Umlagerung" durchaus funktionieren würde. Diese "versanden" dann bei dem Abgang im Versandlager.

ok. ich hab mich wohl zu früh über die einfache Microsoft Lösung gefreut.
Ich werde Deinen Lösungsvorschlag morgen in einer Testumgebung umsetzten
und dann meine Ergebnisse berichten.
Dass alles, was in NAV mit Lager zu tun hat, so kompliziert sein muss....

Vielen Dank für die Lösungsvorschläge

Gruß
Gollum

Dass alles, was in NAV mit Lager zu tun hat, so kompliziert sein muss....

Ja, wurde extra geschaffen für Kümmelspalter und Erbsenzähler.

stimmt

Ich würde da eher einen neuen erstellen, die Felder mit gelieferten und zu liefernden Mengen und die Artikelverfolgung manuell versorgen (auch die entsprechenden "Menge (Basis)" Felder) und nochmal den Wareneingang im Empfangslager buchen. Dazu das ganze vorher vergleichen mit den Abläufen in einem Umlagerungsauftrag in einem Testsystem, damit kein Feld vergessen wird. Besonders die Artikelverfolgung ist eine ziemlich fummelige Angelegenheit.

Hi Kowa, würdest du das heute auch noch so machen?

Ich habe das gleiche Problem. Im Transitlager befinden sich aus einer alten Datenübernahme Artikelmengen. Es gibt ja nicht mal geb. Warenausgänge dazu.
Hier wurde auch der Vorschlag gemacht, die Prüfung auf das Transithäkchen auszukommentieren und das Artikelbuchblatt zu verwenden. Was wäre mittlerweile ein guter Weg?

vg

Hi Kowa, würdest du das heute auch noch so machen?

Ja, nur beim Umlagerungsbuchblatt sind die Lagerorte vom Wertefluss her miteinander gekoppelt, beim Artikelbuchblatt entkoppelt. Daran hat sich nichts geändert.

Alles klar. Danke.