Lieferschein änderbar

13. Mai 2007 20:24

Hallo,
wir sind in der Enphase für die Einführung von NAV V4 mit einer Branchenlösung (Acadon Holzlösung). Hier stoße ich jedoch auf das Problem, dass ein Lieferschein nach dem Druck nicht mehr änderbar ist.
Wir kommisionieren und liefern mit dem Lieferschein. Nach der Lieferung kann es vorkommen, dass Positionen geändert werden müssen.

Stimmt es, dass ein gedruckter Lieferschein nicht mehr änderbar ist ?
Wie könnte ich dieses Problem lösen, dass ich den LI auch nach dem Druck noch ändern kann ?

Danke
MfG
Albe

13. Mai 2007 21:41

Hallo Albe,

es ist grundsätzlich richtig, das ein Lieferschein nicht mehr geändert werden kann. Hierbei ist jedoch egal, ob er schon gedruckt ist oder nicht. Der Lieferschein stellt einen gebuchten Beleg dar. Dies bedeutet, dass durch die Buchung schon einiges passiert ist. Artikelposten sind gebucht und Wertposten erstellt, der Verkaufsauftrag ist insofern geändert, dass die gelieferte Menge in den Zeilen aktuallisiert ist und je nach Einstellungen und zwischenzeitlichen Aktionen sind evtl. schon Lagerregulierungen, Buchungen des Lagerwertes in den Sachposten, usw. erstellt. Bei einer Änderung müsste dies alles mitgezogen werden.

Es besteht allerdings die Möglichkeit einen Lieferschein zu stornieren und dann einen neuen Lieferschein mit den richtigen Werten zu erstellen.

Ich würde euch aber durchaus raten, über den Einsatz des Logistik-Moduls und die Verwendung des Kommissionierscheins nachzudenken. Ich habe vor 4 Jahren einen Kunden, der ebenso wie ihr mit dem Lieferschein kommissioniert und ausgeliefert hat, auf die Arbeit mit Kommissionierschein umgestellt. Der Geschäftsführer stand dieser Sache sehr kritisch gegenüber, wurde von mir aber überredet. Durch die Ergebnisse wurde er dann auch überzeugt. Er hat mir noch vor 3 Wochen gesagt (angesichts eines neuen Angriffs auf seine alt eingefahrenen Arbeitsweisen :oops: ), dass keiner in seinem Unternehmen den Kommissionierschein wieder missen möchte. Die Fehlerquote der Auslieferungen ist merklich zurückgegangen und die Arbeit verläuft effektiver. Gerne stehe ich hier bei Fragen zur Verfügung.

Gruß
Frank

13. Mai 2007 21:43

Gebuchte Verkaufslieferungen können in Navision nicht mehr geändert werden.
Entweder wird die Gebuchte Lieferung über "Warenausgang stornieren" wieder komplett rückgängig gemacht oder es ist, wie es ist.
Eine gebuchte Lieferung bedeutet, dass die Ware - so wie gebucht - das Lager auch verlassen hat.
Wenn ihr einen "Arbeitsschein" für die Lagermitarbeiter benötigt, dann wäre für euch das Modul "Logistik" sicher von Interesse.
Dort könnt ihr Kommissionieraufträge und Warenausgangsscheine erstellen.
Ich glaube - wenn ich dich richtig verstanden habe - dass in eurem Fall das Modul Logistik die richtige Lösung wäre, damit eure Lagermitarbeiter entsprechende Arbeitsanweisungen in Händen halten können.

14. Mai 2007 08:08

Hallo,
danke für Eure Antworten. Die Lösung mit Kommissionierscheins kenne ich bereits, aber wir liefern sehr kurzfristig und daher bringt dieses Verzögerungen mit sich - daher für uns (momentan) nicht denkbar. Ich habe jedoch nun gehört, dass es auch einen "Vorab-Lieferschein" gibt, welchen wir nutzen können. Dieser wäre dann auch noch nachträglich änderbar. Was mir jedoch dazu nicht klar ist :

a) wie wirkt sich ein Vorab-Lieferschein auf die Bestandsveränderung
aus ?
b) kann ich aus einem Vorab-Lieferschein direkt eine Rechnung erstellen
oder muss zus. der Schrit zum Lieferschein gemacht werden ?
c) ist es in NAV per Benutzerberechtigung möglich, die User so zu
berechtigen, damit auch der Vorab-Lieferschein für bestimmte
Benutzer nur einmal gedruckt werden kann ?
(Hintergrund: Die Gefahr besteht, dass wenn bestimmte Mitarbeiter
den Vorab-Lieferschein nochmals drucken, auch die Ware doppelt
geliefert werden kann - daher nur für Leitende Mitarbeiter möglich)

Danke
Gruß
Albe

14. Mai 2007 08:41

Im Standard gibt es keinen Vorablieferschein.
Wir haben bei einigen Kunden einfach die AB genommen, kopiert, in Lieferschein oder Kommissionierschein umbenannt, und dort die Felder rausgenommen, die auf dem Lieferschein überflüssig sind, der Lagerarbeiter hat sich dann nach dem Zusammensuchen der Ware den richtigen Lieferschein gedruckt und an die Ware geheftet. Wenn da noch Änderungen vorzunehmen waren, konnte er das unmittelbar vor dem Druck, das hielt keine 2 Minuten auf.

14. Mai 2007 08:47

Hallo Albe!

albe hat geschrieben:Ich habe jedoch nun gehört, dass es auch einen "Vorab-Lieferschein" gibt, welchen wir nutzen können.

So einen "Vorab-Lieferschein" gibt es im Standard nicht. Ich denke, dass es eine Kundenanpassung war, die du mal gesehen oder von der du mal gehört hast. So etwas lässt sich aber schnell umsetzen. Ich würde hier den Report Auftragsbestätigung nehmen, entsprechend ändern und unter einer neuen ID speichern. So was wird auch hin und wieder gemacht für sogenannte "Proforma-Rechnungen", welche auch vor dem Buchungsvorgang gedruckt werden müssen.

Gruß, Marc

14. Mai 2007 08:50

Bei uns sieht der "Vorab-Lieferschein" so aus, dass man genau die Menge auf dem Papier sieht, die man bei zu liefernde Menge im VA einträgt, egal, welche Menge der VA hat.

14. Mai 2007 09:59

Hallo,

das es einen Vorab-Lieferschein im "Standard" nicht gibt, hast Du ja schon erfahren. Also ist dies eine Anpassung für eine Branchenlösung oder eine Kundenindividuelle Geschichte.

Mit Lösungen wie die Auftragsbestätigung umzubenennen wäre ich vorsichtig, da dies bei vielen Handelsunternehmen, die häufig auf mehrere Teillieferungen setzen, gefährlich ist. Hier wird nicht festgehalten, welche Mengen bereits zur Kommissionierung an das Lager gegeben wurden. Sollte ein zusätzlicher Wareneingang die zusätzliche Kommissionierung erfordern, ist das Chaos vorprogrammiert, wenn der vorhergehende Warenausgang noch nicht gebucht ist. Ob diese "Sparversion" funktioniert, hängt also massgeblich von der Organisation der Logistik im Unternehmen ab.

Bezüglich Komfort geht wenig über eine Lösung mit Kommissionierschein, und wenn diese gut gelöst ist bedeutet dies auch nur zusätzlichen Zeitbedarf im Sekundenbereich. Wenn z. B. die Rückmeldung des komplett kommissionierten Scheins per Barcode erfolgt, ist der Lieferschein 2-3 Sekunden später auf dem Drucker.

Der Zeitbedarf für Änderungen bei Abweichungen ist aber normalerweise geringer als bei einer anderen Lösung.

Gruß
Frank