Globale Dimension 2 (Kostenträger)

16. Juli 2010 17:54

Hallo Forum

Folgendes Problem stellt sich uns mit Kostenträgern:

Wir kaufen einen Artikel ohne Kostenträger ein (Verwendung ist auf mehreren Kostenträgern möglich). In einem Verkaufsauftrag wird der Kostenträger angegeben. Die Lagerbuchung (Verkauf) weist jetzt einen Kostenträger aus. Entsprechend auch die Sachposten. Bei der Inventur, unter Berücksichtigung des Kostenträgers, bekommen wir zwei Einträge. Falls jetzt die Position mit Kostenträger auf Null gesetzt wird, entstehen in der Bestandesveränderung ungewollt Differenzen.

Habt Ihr Vorschläge wie dies zu lösen wäre?

Danke für Eure Hilfe.

Re: Globale Dimension 2 (Kostenträger)

16. Juli 2010 23:55

Dem Einkaufsposten den Kostenträger des Verkaufspostens per Programmerweiterung zuzuweisen geht nicht, weil sich von einem Einkaufsposten mehrere Verkäufe mit verschiedenen Kostenträgern abbuchen können. Das wäre nur ein Option wenn jeder Einkauf mit seiner vollen Menge 1:1 in einen Verkauf fliesst.

Eine Inventurdifferenzierung nach KTR macht hier keinen Sinn. Nur bei Artikeln, die auch differenziert physikalisch durch den Inventurzähler erfasst werden könnten, wäre eine differenzierte Berechnung u.U. sinnvoll. Dem Artikel im Lager sieht man den KTR aber nicht an, den er beim Verkauf bekommen wird.

Also bei der Berechnung die Option weglassen, damit wird dann nur eine Zeile (ggf. pro Lagerort/Kostenstelle) gebildet. Falls die Inventurdifferenzen für Statistikzwecke einen speziellen KTR bekommen sollen, kann man einen Stapellauf vor der Verbuchung durch das Buchungsblatt laufen lassen falls das manuelle Eintragen zu mühselig ist. Bei der nächsten Inventur dann aber natürlich wieder ohne KTR-Differenzierung die Berechnung laufen lassen.

Re: Globale Dimension 2 (Kostenträger)

28. Juli 2010 09:24

Hallo Kai

Danke für die Ausführungen.

Ich habe mich leider nicht genau genug ausgedrückt.

Wir führen Artikel mit direkt zuordnungsbaren KTR und solche ohne KTR. In unserem Fall wird ein Artikel ohne KTR eingekauft, da er in verschiedenen Produktlinien (KTR) eingesetzt werden kann. Beim Einkauf werden die Kosten normal in den Aufwand und über die Lagerreg. bzw. Lagerverbuchung ebenfalls auf Lager / Bestandesveränderung gebucht. Also sind diese Kosten noch neutral. Beim Bezug dieses Artikels auf einen Fertigungsauftrages wird nun der KTR der übergeordneten Struktur zugewiesen. Die Verbrauchskosten durch den Abgang werden jetzt dem KTR belastet (Bestandesveränderung / Lager). Auch hier stimmen also die Kosten noch.

Bei der Inventur können wir ja angeben, dass die Aufbereitung nach Dimensionen erfolgen soll. Da wir Artikel mit KTR und ohne KTR führen, sind wir hier beinahe gezwungen diese Option zu wählen. Für den oben beschriebenen Artikel erhalte ich hier nun zwei (oder mehrere) Einträge - verursacht durch die verschiedenen Zuordnungen. Selbstverständlich könnten wir jetzt sämtliche Positionen berichtigen. Der Aufwand und die Fehleranfälligkeit in Bezug auf die Einstandspreise sind jedoch zu hoch.

Ein vorgängiges Umlagern auf den jeweiligen KTR ist zu aufwändig. Gäbe es u.U. die Möglichkeit das Umlagern zu automatisieren oder gibt es andere Ansätze? Ich denke, dass wir sicherlich nicht die einzigen sind, welches dieses Problem haben.

Danke für die Hilfe.

Re: Globale Dimension 2 (Kostenträger)

28. Juli 2010 09:37

Hallo HAEMI,

HAEMI hat geschrieben:Ein vorgängiges Umlagern auf den jeweiligen KTR ist zu aufwändig. Gäbe es u.U. die Möglichkeit das Umlagern zu automatisieren oder gibt es andere Ansätze? Ich denke, dass wir sicherlich nicht die einzigen sind, welches dieses Problem haben.


Dieses Umlagern kann auch die Inventur für dich übernehmen. Wenn du die Zählmengen korrekt eingibst (Ohne KTR= Zählmenge, mit KTR=0) dann bucht die Inventur das ganze für dich um. Du solltest dann aber noch prüfen ob es u.U. Differenzen bei den Einstandspreisen gibt.

Gruß, Fiddi

Re: Globale Dimension 2 (Kostenträger)

28. Juli 2010 09:44

Hallo Fiddi

Danke für die rasche Antwort.

Das mit der Zählmenge ist uns klar. Dort liegt leider schlussendlich der "Hund begraben". Durch unterschiedliche Einstandspreise (Währungen, Staffelpreise...) stimmen uns schlussendlich die Beträge bzw. Auswertungen nicht mehr. Die Abweichungen sind zum Teil zu hoch.

Weitere Ideen?

Danke.

Gruss
Hämi

Re: Globale Dimension 2 (Kostenträger)

28. Juli 2010 10:19

Ich weiß nicht ob das mit den Einstandspreisen überhaupt ein Problem ist? Bitte mal in einer Testumgebung probieren.

Wenn ich dein Buchblatt richtig interpretiere, wird auf dem Artikel ohne Kostenstelle ein zu hoher Bestand sein, da du ja hierüber eingekauft hast eine Inventurzählung wird also hier einen Abgang buchen. Die Einträge mit Kostenträger dürften einen negativen Sollbestand haben, also beim Buchen mit Menge 0 einen Zugang buchen um Menge und Wert auf 0 zu bringen.

Das Wesen des Artikelbuchblatts bzw. Artikelpostenausgleichs mit FIFO in NAV ( ein Inventur- BB ist nur ein besonderes Artikel-BB) ist es Abgänge nicht mit dem Wert im BB bucht sondern mit dem Wert, der Posten die der Abgang ausgleicht (zumindest wenn man die Lageregulierung sofort beim Buchen durchführt bzw. sofort im Anschluss daran laufen lässt). D.h. Wenn du z.B. im BB einen Einstandspreis von 10 EUR stehen hast und die Inventur einen Abgang von Menge 1 bucht, und dieser Posten einen Zugang mit Einstandspreis 100EUR ausgleicht, wird dein Lagerwert um 100 EUR korrigiert und nicht um 10EUR.
Deshalb gibt die Summe des Inventurbuchblatts auch nie den korrekten Warenwert des Lagers wieder, wenn dort Abgänge gebucht werden :wink:

Re: Globale Dimension 2 (Kostenträger)

11. August 2010 22:38

Falls das hier noch aktuell ist (ich war 3 Wochen im Urlaub :-) ):

Kostenträger und Kostenstelle
- haben keinen Einfluss auf die Bildung eines durchschnittlichen Einstandspreises
- werden bei der Erstellung der Ausgleichsbeziehung(en) nicht berücksichtigt (das geschieht über Artikelnr.,Lagerort,Variante und ggf. Chargenr./ Seriennr., ab Version 5 zusätzlich Projektnr., Projektaufgabe)

Falls die Artikel nach KTR getrennt aufgenommen werden und deren unterschiedlicher Einstandspreis berücksichtigt werden soll, dann muss
-bei negativen Differenzen im Buchblatt die Ausgleichsbeziehung ( "Ausgleich mit Lfd. Nr.") zum positiven Posten mit gleichem KTR manuell gesetzt werden, damit Menge und Wert vom richtigen Posten abgebucht werden. Wenn das allerdings mehr als einer ist, dann hat man da schon ein Problem.
-und bei positiven Differenzen der KTR-spezifische "reinrassige" Einstandspreis einzeln pro Zeile vor der Verbuchung nachberechnet werden, damit dann auch der richtige Wert ins Lager gebucht wird.

Wie sich der vorläufige Inventurwert und der tatsächliche unterscheiden können habe ich hier bei mibuso mal erklärt.