Vorauszahlung mit Skonto

Wie muss ich denn Bestellungen erfassen, bei denen es einen Vorauszahlungsskonto gibt?

Bsp.:
Kaufe Ware für 1.000,- €
Skonto bei Vorauszahlung 5%
Überweisung 950,- €

Wenn ich jetzt aber in der Bestellung bei Vorauszahlung 100% eingebe und Skonto für Vorauszahlung 5% dann druckt NAV immer noch 1.000,- € auf die Bestellung statt 950,- €. Was mache ich falsch?

Ohne die Logik des Programms im Detail zu kennen, würde ich behaupten: das ist so korrekt.

Warum?

Skonto ist ein Finanzierungsvorteil und erst dann realisiert, wenn die dazugehörige Zahlung ausgeführt wurde. Solange die Anzahlung also nicht physisch erfolgt ist, bleibt Skonto "nur" eine Zahlungskondition. Es ist jedoch darauf zu achten, dass bei Bezahlung des Beleges Skonto gebucht wird.

Etwas anderes wäre es bei Rabatt: Rabatt ist eine Mengenkondition, die, um beim Beispiel zu bleiben, sofort bei Erfassung der Bestellung auf den Preis wirkt.

Das Skonto erst dann buchhalterisch zum tragen kommt, wenn die Zahlung ausgeführt ist mag korrekt sein, aber ich muss doch meinem Lieferanten auf der Bestellung mitteilen können, dass ich mit Vorrauskasse und deshalb unter Abzug von 5% Skonto bezahlen werde. In diesem Fall ist es doch wichtig, dass dies auf der Bestellung richtig angebeben ist, da mir der Lieferant sonst eine falsche Rechnung vorab ausstellt. Darüber hinaus sollte doch auch derjenige der die Zahlung ausführt genaue Daten für den jeweiligen Auftrag haben, schließlich ist Skonto bei Vorkasse nichts das man verallgemeiner könnte.

Die Dokumentation des Skontos übernimmt die Zahlungsbedingung. Es handelt sich, um das noch einmal deutlich hervorzuheben, nicht um einen Pauschalabzug i.S.v. Rabatt sondern einen Terminbezogenen Finanzierungsvorteil. Das hat betragsmäßig auf die Gesamtsumme keinen Einfluss.

Wenn also auf der Bestellung "Zahlungsbedingung: 5% Skonto bei Vorkasse oder X Tage netto" steht, ist das sowohl für den Lieferanten als auch die Buchhaltung eigentlich ausreichend.

Das ist so nicht korrekt. Es hat ja in diesem Fall nichts mit rechtzeitiger Zahlung zu tun, da Skonto bei Vorkasse ja sowiso gewährt wird (und es wohl daher auch eher ein Rechnungsrabatt als ein Skonto ist, und der gehört halt mit auf die Bestellung). Den Rabatt/Vorkasseskonto als Rechnungsrabatt einzugeben ist zu fehleranfällig. Muss ja nur die Zahlungskondition geändert werden und der Rabatt wird vergessen rauszunehmen oder noch schlimmer vergessen einzugeben.

Ich finde es außerdem wichtig, dass immer die richtigen Beträge auf den Bestellungen stehen und da gehört Skonto eben dazu und ist schließlich auch in der Kalkulation berücksichtigt. Der Text allein ist nicht ausreichend, besonders wenn man Ware im Ausland bestellt, z. B. Italien (hier kein Italienisch, dort kein deutsch oder englisch). Da sind die richtigen Zahlen halt eindeutig. Und eine Rechnung in Italien nachträglich ändern zu lassen bringt richtig Spass, selbst wenn die Ware noch nicht verschickt oder die Rechnung noch nicht bezahlt wurde.

Hallo vsnase,

ich würde Tomparis da recht geben. Wenn du mit Skonto arbeiten willst, muss dir dein Lieferant eine Rechnung über den vollen Betrag stellen. Du ziehst dann das Skonto beim bezahlen ab. Dein Lieferant bucht den Fehlbetrag dann als Skonto aus. Deine Rechnung ist aber voll bezahlt.
So viel ich weiß ist das Skonto so wie wir Deutschen es verstehen, mit dem Abzug beim Bezahlen, eine deutsche Spezialität. Andere Länder kennen zwar den Begriff Skonto, meinen aber einen Rabatt damit. Wenn es sich um einen Rabatt handelt kannst bzw. musst du diesen Rechnungsrabatt bei der Bestellung als Rechnungsrabatt nach Drücken der Taste F9 eingeben. Dann wird auch ein korrigierter Bestellbetrag erscheinen. Die Zahlungsbedingung wäre dann aber nicht 5% Skonto sondern 0%.
Die Zahlungsbedingungen lassen sich übersetzen, d.h. ein geeignetes Reportdesign vorausgesetzt, kannst du die auch auf italienisch ausgeben.

Gruß, Fiddi

... Es hat ja in diesem Fall nichts mit rechtzeitiger Zahlung zu tun, da Skonto bei Vorkasse ja sowiso gewährt wird (und es wohl daher auch eher ein Rechnungsrabatt als ein Skonto ist, und der gehört halt mit auf die Bestellung) ...

So kann man natürlich auch argumentieren - ohne Vorkasse keine Lieferung. Dann aber sprechen wir über einen Rabatt und können den Bestellbetrag gleich um 5% kürzen. Damit ist das Thema "Skonto" obsolet geworden

Der Lieferant muss dir dann jedoch eine Rechnung über den 5% reduzierten Betrag schicken. Tut er das nicht und weisst statt dessen in der Zahlungsbedingung den Skontosatz aus, dann passt die Bestellung nicht mehr mit der Rechnung zusammen.

Andere Länder kennen zwar den Begriff Skonto, meinen aber einen Rabatt damit.

Da muss ich intervenieren. Das stimmt so nicht. In der Schweiz verstehen wir Skonto so wie tomparis es beschrieben hat.