Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 11:20

Tag zusammen,

was ist den die übliche Vorgehensweise um Artikelspezifische Steuern in NAV abzubilden.

Konkret habe ich folgenden Fälle:

Import von Champagner => hier ist Schaumweinsteuer an den Zoll abzuführen
Import von Grappa => hier ist Branntweinsteuer an den Zoll abzuführen
Import Kaffee => hier ist Kaffeesteuer an den Zoll abzuführen

Wenn ich den Artikelpreis inkl. Steuern anlege stimmt zwar mein DB, aber die Preise in den Bestellungen stimmen nicht.

Aber wie dann?

Volker

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 12:15

Hallo Volker,

wir hatten mal eine ähnlich Anforderung bei einer Brauerei.
Da wird beim Verkauf der abgefüllten Biersorten abhängig vom Platograd (Stammwürze) der jeweiligen Biersorte Biersteuer fällig.
Wir haben die Anforderung über eine Erweiterung (zusätzliche Postentabelle) gelöst.
Im NAV-Standard ist solch eine Anforderung m.E. nicht abbildbar.

Gruß
Jörg

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 12:30

Ok, bei uns geht es um den Einkauf.

Mein erster Gedanke war die Artikeltabelle um die spezifischen Steuerfelder zu erweitern und bei Bedarf neue Posten zu erzeugen (dafür ggf. eine neue Tabelle). Das klappt aber so einfach nicht.

1. Ich beziehe Grappa aus Italien => Branntweinsteuer wird fällig
2. Ich kaufe die gleiche Grappa beim Großhandel in Deutschland => Branntweinsteuer wurde vom Großhändler schon abgeführt, nicht fällig
3. Ich kaufe bei einem Importeur aus dem Zolllager in Deutschland => Branntweinsteuer wird fällig

Ich sehe schon das wird lustig. Evtl. die Tabelle der EK-Preise (7012) um die Steuerspalten erweitern und in den Purch.Lines ebenfalls diese neuen Spalten einbauen...

Volker

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 13:37

vsnase hat geschrieben:Ok, bei uns geht es um den Einkauf.
[...]
1. Ich beziehe Grappa aus Italien => Branntweinsteuer wird fällig
2. Ich kaufe die gleiche Grappa beim Großhandel in Deutschland => Branntweinsteuer wurde vom Großhändler schon abgeführt, nicht fällig
3. Ich kaufe bei einem Importeur aus dem Zolllager in Deutschland => Branntweinsteuer wird fällig

Volker


Könnte man das vielleicht genauso lösen wie Navison das für die Mehrwertsteuer löst?

Gedankenexperiment:
Es gibt eine MwSt.-Buchungsmatrix Einr.
Analog dazu könntest du eine neue Steuer-Einrichtungstabelle für die anderen Steuern machen.

Beispiel:
Falls Einkäufer die Kreditor Geschäftsbuchungsgruppe 'AUSLAND' / 'EU' und Artikel die Produktbuchungsgruppe 'Branntwein' (oder die du für deine Artikel so hast) Branntweinsteursatz für die Kombination hinterlegen mit xy%. Bei Kreditor Geschäftsbuchungsgruppe 'INLAND' und Produktbuchungsgruppe 'Branntwein' dann 0%.

Am ende des Monstas auswerten und gegebenfalls. die Zeilen in den Tabellen:
Einkaufsrechnung, Einkaufsgutschriften, gebuchte Rechnungen, gebuchte Gutschriften, Wertposten usw. um das Feld spez. Steuer / Steuerart erweitern lassen.

War nur eine Idee..

Am Besten wäre aber wohl den Partner fragen und nach einer Lösung fragen.

mfg,
winfy
Zuletzt geändert von winfy am 9. Juli 2013 14:00, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 13:59

Ich kenne bei solchen Problemen bisher auch nur die Produzenten- & Verkaufsseite, da auch mit zusätzlichen Feldern im Artikel.

Könnte man das Einkaufsproblem nicht eventuell auch über Stücklisten lösen?
- Einkauf unversteuert
- danach Herstellung versteuerte Ware aus 2 Komponenten: unversteuerte Ware + Wert Verbrauchssteuer (Ressource)
Nur so eine Idee...

Cheers
André

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 14:15

Warum keine Artikelzu/abschläge im Einkauf? Dann wird das auch im Durchschnittspreise mit berücksichtigt.
Rechnung gegenüber den Zoll. Ich kenne das Thema in DE leider nicht.

In anderen Ländern gibts dann vom Zoll eine Rechnung, Custom Duties, die dann per Item(Charge) den Artikeln zugewiesen wird.

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 14:46

Das gute ist, ich bin nicht blind - es gebt keine Standardlösung.

Ansatz Produktion
Erscheint mir derzeit am logischsten. Ich denke aber da müssen auch Erweiterung (Berechnung der Steuer) gemacht werden, so dass evtl. ein Nachbau analog zur Produktion sinnvoll sein könnte.

Ansatz Buchungsmatrix
Hier sehe ich das Problem, dass die Steuer nicht auf den Preis sondern auf Menge berechnet wird. (http://de.wikipedia.org/wiki/Schaumweinsteuer und http://de.wikipedia.org/wiki/Branntweinsteuer). Man müßte also Formeln abhängig von Artikelbeschaffenheit in der Matrix hinterlegen.

Ansatz Zuschlag
Extra Rechnungen gibt es nicht. Außerdem müßten die Zuschläge auch Artikel-/Mengenabhängig berechnet werden, da wüßte ich jetzt gerade nicht wie. V. a. stehen die Zuschläge dann ja auf der Bestellung an den Lieferanten und der kann damit nix anfangen bzw. stimmt der Gesamtwert der Bestellung am Ende nicht. Oder ich verstehe das falsch.

Aber das sind ja schon mal Ansätze.

Volker

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 15:25

Hallo,

mal eine Frage zur Beschaffung: Ist denn bereits bei der Bestellung klar ob die Steuer abzuführen ist oder nicht? Oder wird das erst klar wenn man auf den Lieferschein schaut? Ich würde versuchen es in den Beleg (Einkaufsbestellung und je nach Prozess zugehörige) mit einzubauen.

Artikel: Qualifizierung ob grundsätzlich zus. Steuerpflicht, und welche Arten / Berechnungsgrundlage
Beleg: Info übernehmen, extra Feld "Artikelbezogene Steuer Betrag" - falls mehrere einzelne Steuern möglich sind, diese in einer Unterzeile erfassbar, auch ob bereits vom Vorlieferanten abgeführt
Buchungsfunktion: gesonderte Sachposten bilden (eigenes Konto), aufgelaufener Betrag wird bei Abführung umgebucht - kann man dann mit OP-Ausgleich garnieren oder auch nicht. Je nachdem um wieviel Geld es geht und wie kritisch das Thema in der Nachprüfung ist.

LG Jens
Zuletzt geändert von jglathe am 9. Juli 2013 20:56, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Artikelbezogene Steuern

9. Juli 2013 15:36

Wir haben ein ähnliches Problem, das über eine Kalkulationsfunktionalität in einer Branchenlösung umgestezt wird.
Dadurch haben wir den Einkaufspreis und Zuschläge, die sich nur auf den Eistandspreis auswirken, indem zusätzliche Wertposten erzeugt werden.
Dadurch werden die Steuerbeträge im Einstand des Artikel ausgewiesen ohne den Druck der Bestellungen kompliziert zu machen.