1. Februar 2012 18:12
Hallo Kowa,
bei mir wurde bei Buchung der Einkaufsrechnung Gemeinkostenverrechnungskonto verlangt. Am Artikel ist aber kein Gemeinkostensatz oder Kosten % hinterlegt.
Hast jemand einen Hinweis woran es liegt?
Klar, Konto pflegen, dann ist das Thema erledigt. Aber ich möchte den Hintergrund verstehen.
Danke im voraus.
Gruss
Navsyst
Zuletzt geändert von navsyst am 3. Februar 2012 00:28, insgesamt 1-mal geändert.
1. Februar 2012 22:40
navsyst hat geschrieben:Hallo Kowa,
bei mir wurde bei Buchung der Einkaufsrechnung Gemeinkostenverrechnungskonto verlangt. Am Artikel ist aber kein Gemeinkostensatz oder Kosten % hinterlegt.
Sind an der Arbeitsplatzgruppe Sätze hinterlegt? Dann übersteuern diese die Artikeleinstellungen.
1. Februar 2012 23:01
Kowa hat geschrieben:navsyst hat geschrieben:Hallo Kowa,
bei mir wurde bei Buchung der Einkaufsrechnung Gemeinkostenverrechnungskonto verlangt. Am Artikel ist aber kein Gemeinkostensatz oder Kosten % hinterlegt.
Sind an der Arbeitsplatzgruppe Sätze hinterlegt? Dann übersteuern diese die Artikeleinstellungen.
Vielleicht fehlt hier die Info, ob es sich um einen Fertigungsartikel mit Arbeitsplan + Stückliste handelt?
Bei einem Einkaufsartikel, der nur als Handelsware weiterverkauft wird, hängen IIRC keine Arbeitsplatzgruppen.
2. Februar 2012 17:24
Danke für die Antworte.
Das ist aber ein Einkaufsartikel. Kein Handelsware. Hat kein Arbeitsplan und Stückliste.
Andere Idee vieleicht noch?
2. Februar 2012 20:56
Das Feld "Kosten %" ist in der Belegzeile editierbar (wenn man es einblendet), kann auch direkt eingegeben worden sein.
2. Februar 2012 23:38
Danke Kowa!!!
Das war der Ursache!!! Der nächste Rätsel ist natürlich woher das kommt? Werde ich morgen untersuchen.
Das war unabsichtlich dass ich direkt an dir geschrieben habe in diesem Thema. Hab vorher in anderen erledigte Thema reingeschrieben, aber nachher anders überlegt nämmlich neue Thema aufgemacht.
3. Februar 2012 00:03
navsyst hat geschrieben:Danke Kowa!!!
Das war der Ursache!!!
Der Tipp dazu kam heute zufällig von unserem Mitglied Anke S.
.
Da sich dadurch auch der Lagerwert und der Einstandspreis des Artikels direkt erhöht, sollte man mit solchen Eingaben sehr vorsichtig sein. An einem Einkaufsartikel haben solche pauschalen Zusatzkosten normalerweise nichts verloren. Konkrete Kosten kann man über Zu-/Abschläge verrechnen.
13. Februar 2012 09:47
@Kai: was bedeutet "Konkrete Kosten" (in diesem Zusammenhang und allgemein)?
13. Februar 2012 12:24
ResMan hat geschrieben:@Kai: was bedeutet "Konkrete Kosten" (in diesem Zusammenhang und allgemein)?
Er meint wahrscheinlich "Direkte Kosten" @ Einzelkosten => Zuweisung über Artikel Zu/Abschläge
13. Februar 2012 13:35
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt "Kosten %" an, welche indirekten Kosten ein Artikel anteilsmäßig im Einkauf verursacht hat. Zu- und Abschläge tun dasselbe, werden aber differenziert ausgewiesen (in eigener Zeile). Beide sind aber imho zu den Gemeinkosten zu zählen (auch wenn's terminologisch nicht ganz sauber ist), weil sie ja nicht eindeutig auf einen Kostenträger zugerechnet werden können, anders als die reinen Einkaufspreise des Artikels.
Sachlich Richtig oder falsch ist also weder das eine noch das andere Vorgehen, sondern es ist eher eine Frage der präferierten Methodik. Wobei ich ebenso wie Kowa den Ausweis von Zu- und Abschlägen in der Bestellung wesentlich übersichtlicher finde, aber im Grunde passiert bei beiden doch das Gleiche, oder?
13. Februar 2012 15:36
Freestyler hat geschrieben:ResMan hat geschrieben:@Kai: was bedeutet "Konkrete Kosten" (in diesem Zusammenhang und allgemein)?
Er meint wahrscheinlich "Direkte Kosten" @ Einzelkosten => Zuweisung über Artikel Zu/Abschläge
Damit meine ich eine Eingangsrechnung (= Verbindlichkeit) mit einem konkreten Betrag, die in Zusammenhang mit dieser Warentransaktion gestellt wird und gezielt auf die Warentransaktion gebucht wird. Bei Verwendung von "Kosten %"/Gemeinkosten hat man keine konkrete Verbindlichkeit, man erhöht sich aber trotzdem pauschal den Lagerwert, und der Artikel ist mehr dann mehr wert als man dafür bezahlt hat. Das entspricht nicht der Definition von
Anschaffungskosten (genauer: Anschaffungsausgaben).
13. Februar 2012 16:58
Anschaffungskosten kommen afaik eigentlich nur bei der Bewertung von Anlagevermögen (Abschreibungen) zum Tragen, wobei auch hier Anschaffungsnebenkosten dazugezählt werden.
Da wir uns hier im Thema "Artikel" bzw. "Lager" befinden, müsste es doch eigentlich um den Einstandspreis gehen. Und bei dem ist die Hinzurechnung von Beschaffungsaufwendungen notwendig, egal ob über Prozentsatz oder Zu- und Abschläge.
Oder hab ich da was übersehen?
13. Februar 2012 18:18
ResMan hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt "Kosten %" an, welche indirekten Kosten ein Artikel anteilsmäßig im Einkauf verursacht hat. Zu- und Abschläge tun dasselbe, werden aber differenziert ausgewiesen (in eigener Zeile). Beide sind aber imho zu den Gemeinkosten zu zählen (auch wenn's terminologisch nicht ganz sauber ist), weil sie ja nicht eindeutig auf einen Kostenträger zugerechnet werden können, anders als die reinen Einkaufspreise des Artikels.
Sachlich Richtig oder falsch ist also weder das eine noch das andere Vorgehen, sondern es ist eher eine Frage der präferierten Methodik. Wobei ich ebenso wie Kowa den Ausweis von Zu- und Abschlägen in der Bestellung wesentlich übersichtlicher finde, aber im Grunde passiert bei beiden doch das Gleiche, oder?
Nicht bös sein, aber auf
www.bwl-bote.de bzw.
www.bwl24.net gibt es eine schöne Übersicht und korrekte Definitionen über die Begriffe Einzel-, Gemein-, variable und Fixkosten.
Artikel Zu/Abschläge sind zwingend Einzelkosten.
Es sind z.B. die Einkaufsanschaffungsnebenkosten.
Das Feld Kosten % auf der Artikelkarte darf IMHO nur bei Fertigungsartikel befüllt werden. Bei Einkaufsartikeln muss es auf editable = no gesetzt werden.
13. Februar 2012 18:21
ResMan hat geschrieben:Anschaffungskosten kommen afaik eigentlich nur bei der Bewertung von Anlagevermögen (Abschreibungen) zum Tragen, wobei auch hier Anschaffungsnebenkosten dazugezählt werden.
Da wir uns hier im Thema "Artikel" bzw. "Lager" befinden, müsste es doch eigentlich um den Einstandspreis gehen. Und bei dem ist die Hinzurechnung von Beschaffungsaufwendungen notwendig, egal ob über Prozentsatz oder Zu- und Abschläge.
Oder hab ich da was übersehen?
Leider falsch!
1. Artikel = Umlaufvermögen
2. AoHK = Anschaffungs- oder Herstellkosten sind auch beim Umlaufvermögen in der Erstbewertung anzusetzen.
3. Beim Umlaufvermögen gibt es auch AfA aber nur außerplanmäßige.
http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/u ... ng-des.htm
13. Februar 2012 21:12
Hier noch die relevante Stelle im HGB
(§ 255) dazu. Gemeinkosten dürfen nur bei Herstellungskosten (also von eigengefertigten Artikeln) in die Bewertung mit einbezogen werden.
Herstellungskosten (Bilanzwert, engl. Manufacturing Cost) und
Herstellkosten (Kostenrechnung, engl. Cost of Goods Sold) dürfen dabei auch nicht verwechselt werden.
14. Februar 2012 12:04
Freestyler hat geschrieben:Das Feld Kosten % auf der Artikelkarte darf IMHO nur bei Fertigungsartikel befüllt werden. Bei Einkaufsartikeln muss es auf editable = no gesetzt werden.
Aha, deswegen das Statement: "An einem Einkaufsartikel haben solche pauschalen Zusatzkosten normalerweise nichts verloren".
Da werd ich mir nochmal einiges zu Gemüte führen müssen
Danke für die Tipps!
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