[gelöst] 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 13:08

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem. Bei einem Auftrag eines Kundes wurde korrekterweise eine 100%ige Vorauszahlunsgrechnung generiert. Diese wurde ordnungsgemäß bezahlt. Die Ware wurde auch geliefert. Wenn ich nun den Auftrag über buchen "fakturiere" bekomme ich eine Rechnung von 0 Euro. Unsere Buchhaltung möchte keine Null-Rechnung haben. Denn Auftrag kann ich auch nicht einfach so löschen.

Wie kann ich nun den Auftrag herausnehmen?
Zuletzt geändert von sthuening am 28. Februar 2012 11:02, insgesamt 1-mal geändert.

Re: 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 14:01

Hallo,

soweit ich informiert bin, ist man bei Anzahlungen verpflichtet eine Rechnung zu erstellen. Da diese Mwst. enthält, ist euer Kunde auch berechtigt evtl. Vorsteuer zu ziehen.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
  • 1. Du schreibst die Vorauszahlung wieder gut. Dann bekommst du eine normale Rechnung. Dem Kunden musst du dann aber auch die Gutschrift schicken, damit er die Anzahlung wieder ausbucht.
  • 2. du akzeptierst in diesem Fall die 0- Rechnung damit du den Auftrag abschließen kannst. (für NAV sollte eine 0- Rechnung eigentlich kein Problem mehr sein)

Gruß, Fiddi

Re: 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 14:49

Hallo fiddi,

vielen dank für deine Antwort.

Also in NAV ist das wirklich kein Problem. Da wir alle Rechnungen über die Datev-Schnittstelle in ein externes Buchhaltungsprogramm importieren, hat unsere Buchaltung nur das Problem das wir je eine zweite Rechnung erstellt haben und den Rechnugskreis um eine "laufende Nummer" umsonst geschmälert haben. Und als weiteres Argument gilt, das der Wirtschaftsprüfer sowas nicht zulässt... Was mir nur nicht ganz plausibel klingt, da diese Nullrechnung ja keinerlei Auswirkung hat.

Punkt 1. geht nicht da sie im exterenen Buchhaltungsprogramm bereits ausgebucht ist und auch der Arbeitsaufwand zu gross ist.

Also eine andere Möglichkeit hätte ich wohl nicht, oder?

Re: 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 15:01

Nein,

außerdem hat die Schluss- Rechnung den Effekt, dass das Konto für erhaltene Anzahlungen in der Fibu korrigiert wird. Insofern weiß ich nicht wie Ihr das anders buchen wolltet, außer ihr arbeitet nicht mit 100% Anzahlung :wink:

Gruß, Fiddi

Re: 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 15:09

OK.

Die Anzahlungen gehen nicht auf ein separtes Erlöskonto. Ich hoffe das meinst du mit
fiddi hat geschrieben: außerdem hat die Schluss- Rechnung den Effekt, dass das Konto für erhaltene Anzahlungen in der Fibu korrigiert wird. Insofern weiß ich nicht wie Ihr das anders buchen wolltet, außer ihr arbeitet nicht mit 100% Anzahlung :wink:


Es läuft so das die Vorauszahungsrechnung in NAV geschrieben wird. Diese Rechnung wird mit der Datevschnittstelle in das externe FiBu Programm importiert, als Rechnung. Der Kunde bezahlt mit der Rechnungsnummer als Referenz . So wird das dann beim Verbuchen der Kontosauszüge mit der Rechnung "verbucht2 und ist somit bezahlt. Dann geht diese ZAhlung per Datevschnittstelle an NAV und somit wird die Vorausszahlungrechnung bezahlt und der Auftrag kann geliefert werden. Ist das Vorausszahlungsrechnung?

Re: 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 15:22

Die Anzahlungen gehen nicht auf ein separtes Erlöskonto. Ich hoffe das meinst du mit


Nein das meine ich nicht, ansonsten ist das mit Vorauszahlungsrechnungen korrekt :wink:

Erhaltene Anzahlungen sind Verbindlichkeiten. Ihr schuldet eurem Kunden Ware oder das Geld. Das wird in der Fibu auf extra Konten gebucht (in Cronus 1710-1730). Durch die Schlussrechnung baut ihr diese Verbindlichkeit wieder ab.
Insofern ist die Schlussrechnung zwar eine Rechnung mit Betrag 0, aber nicht ohne wichtige Buchungsvorgänge.

Gruß, Fiddi

Re: 100 % Vorauszahlung

26. Januar 2012 16:07

OK. so ein bisschen verstanden...

Ich werd nun mal sehen wie ich das unserer Buchhaltung erklären soll das wir in NAV eine Schlussrechnung generieren müssen, damit der Auftrag erledigt ist.

Re: 100 % Vorauszahlung

13. Februar 2012 10:00

Das Problem scheint mir hier weniger an NAV zu liegen ...

Re: 100 % Vorauszahlung

28. Februar 2012 11:02

Ja das scheint mir nun auch aus.

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

28. Februar 2012 12:57

Es gibt immer was zu meckern ;-)

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

28. Februar 2012 16:33

Ja das scheint mir nun auch aus.


Ich hoffe eure Buchhaltung schaut nicht in dieses Forum :mrgreen:

Gruß, Fiddi

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

28. Februar 2012 17:38

fiddi hat geschrieben:
Ja das scheint mir nun auch aus.


Ich hoffe eure Buchhaltung schaut nicht in dieses Forum :mrgreen:

Gruß, Fiddi


Immerhin steht da ein 'nun'. Also ich finds jetzt nicht so tragisch. Finde es nur etwas merkwürdig wenn der IT-ler dem FiBu-Mitarbeiter sowas erklären muss.

Re: 100 % Vorauszahlung

28. Februar 2012 18:03

sthuening hat geschrieben:Ja das scheint mir nun auch aus.


Und v.a. darfst du die Haftungsfrage nicht vergessen:
=> Falls ein Steuerprüfer, Betriebsprüfer, Wirtschaftsprüfer oder IT-Revisor jemals Mängel feststellt, die sich auf dich zurückführen lassen, haftest du, nicht die Buchhalter.

Daher sollte ein IT-Mitarbeiter niemals fiburelevante Ratschläge an die Buchhalter geben.
Diese müssen ihr Handwerk selbst beherrschen.

Wenn sie es nicht tun, haftet der Abteilungsleiter Finanzen, denn er hat diese Leute eingestellt.
Hierfür hat er eine Managerhaftpflichtversicherung abgeschlossen, die bei grober Fahrlässigkeit einspringt.

Leider sind im Mittelstand die Begriffe "Haftung", "Schadensersatz" sowie "GoB" oftmals ein Fremdwort und viele versuchen mit gesundem Halbwissen ein ERP-System zu bedienen (es wird an Schulungen gespart, denn NAV sei ja so einfach zu bedienen wie MS Office)

Doch irgendwann klopft ein nicht konzilianter Prüfer an der Türe, der seinen Prüfauftrag sehr genau nimmt und dann "brennt der Baum"
Davon wird in der Zeitung nie berichtet, niemand möchte sein Gesicht verlieren. Zu spät merkt eine Firmenleitung, dass es billiger gewesen wäre die Mitarbeiter extern schulen zu lassen.

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 10:57

... bzw. Facharbeiter einzustellen, die dummerweise etwas Geld kosten.

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 12:22

Freestyler hat geschrieben:Daher sollte ein IT-Mitarbeiter niemals fiburelevante Ratschläge an die Buchhalter geben.
Diese müssen ihr Handwerk selbst beherrschen.

Wenn sie es nicht tun, haftet der Abteilungsleiter Finanzen, denn er hat diese Leute eingestellt.
Hierfür hat er eine Managerhaftpflichtversicherung abgeschlossen, die bei grober Fahrlässigkeit einspringt.

Leider sind im Mittelstand die Begriffe "Haftung", "Schadensersatz" sowie "GoB" oftmals ein Fremdwort und viele versuchen mit gesundem Halbwissen ein ERP-System zu bedienen (es wird an Schulungen gespart, denn NAV sei ja so einfach zu bedienen wie MS Office)

Doch irgendwann klopft ein nicht konzilianter Prüfer an der Türe, der seinen Prüfauftrag sehr genau nimmt und dann "brennt der Baum"

Wie oft ist dir sowas schon untergekommen? Ich habe bisher noch nicht einen annähernd so scharfen Hund von Wirtschaftsprüfer gesehen oder so einen Fall von internen Haftungsfragen erlebt (weder aus persönlicher Erfahrung oder aus meinem Bekanntenkreis).

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 13:15

Es geht hier doch wohl nicht darum, wie OFT das vorkommt!!

Tatsache ist, daß, wenn es vorkommt, der Super-GAU eintritt.

Steuer- und andere Prüfer sind da wirklich schmerzfrei und machen Dir den Laden zu. Buchhaltung versemmeln ist kein Kavaliersdelikt, und, wie schon geschrieben, man hört normalerweise nix davon, weil die, die's versemmelt haben, ganz andere Probleme bekämpfen (z.b. Schadensersatz, Knast, usw.) als darüber mit 'nem Reporter zu schnacken.

...

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 13:48

Das war kein Bestreiten der Aussage, dass so etwas vorkommt, sondern eine Frage aus reinem Interesse.

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 15:50

ach so :wink:

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 16:00

Yep, als ein Argument Pro-Schulungen für meine Kollegen :)

Re: [gelöst] 100 % Vorauszahlung

29. Februar 2012 17:01

Wobei die ganze Diskussion der Haftungsfrage hier belanglos sein dürfte.

Denn DIE IT-lerin hat der Buchhaltung nur mitgeteilt, wie NAV (und normalerweise auch eine Buchhaltung) das abwickelt.
- Wenn die Buchhaltung das weiterhin anders haben will, oder das anders sieht, ist das deren Entscheidung.
- Wenn die Buchhaltung glaubt, dass das NAV- Verfahren korrekt ist, dann ist das auch die Entscheidung der Buchhaltung.
- Wenn die Buchhaltung sich nicht sicher ist was korrekt ist, dann frage sie ihren Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer.

Was grundsätzlich bei allen Aussagen, die Buchhaltung betreffend, (auch hier im Forum) der Fall sein sollte.

Gruß, Fiddi