[GELÖST]Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinheiten

18. Januar 2011 19:59

Hallo,
a.
beim Go-Live zur Jahreswende hat unser Berater die Inventurdaten (~2000 Zeilenpositionen) in den Livemandanten gezogen. So weit so gut.
Leider hat er die Preiseinheiten (PE) vorher nicht korrekt importiert, so dass die überall auf 1 standen. Wir haben aber nun viele Artikel mit Preisen je 100 / 1000.
Resultat: Lagerbewertung liegt bei ca. Faktor 25 über Realwert.
Eine ‚einfache‘ Korrektur dieser PE nützt nichts, da nun überall im System diese Buchungen verstreut sind -> Sachkonten etc.
Man spricht diesbzgl. wohl schon mit Microsoft, allerdings nicht mit letztlichem Erfolg weil bei allen Korrekturversuchen wohl immer Leichen übrig bleiben.
Eine komplette Neubetankung wollen wir vermeiden, da dann alle Bewegungsdaten (Rechnungen, LS, Bestellungen bis dato) neu eingegeben werden müssten.
Kann ein Workaround das Neuaufsetzen des Mandanten zum z.B. 1.2. sein mit Archivierung des jetzigen 'kaputten' Mandanten?

b.
Kann man eigentlich Preiseinheiten bei bebuchten Artikeln nachträglich ändern (bzw. mit welchem Workaround)?

Gruß
Gerhard
Zuletzt geändert von gga am 19. Januar 2011 20:46, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinheiten

19. Januar 2011 00:07

Preiseinheiten gehören nicht zum NAV Standard, werden bei Add-ons für den technischen Großhandel z.B an die Artikeleinheiten mit angebunden.

Wenn wirklich nur der Lagerwert zu hoch ist, kann über ein Neubewertungsbuchblatt für alle Artikel der Zugangsposten aus der Bestandsübernahme neu bewertet werden, außerdem alle weiteren positiven Artikelposten die danach noch falsch eingebucht wurden. Das Programm um das Buchblatt zu erstellen muss geschrieben werden, einzelne Buchblattzeilen mit Artikelnr. und "Ausgleich mit Lfd. Nr." erzeugen für alle falsch eingebuchten Artikelposten, (als "Lagerwert (neu berechnet)" dann den alten je nach Preisfaktor um den Faktor 100 oder 1000 dividieren). Danach verbuchen und die Lagerregulierung laufen lassen incl. Sachkontenbebuchuung.

Re: Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinheiten

19. Januar 2011 09:57

Vielen Dank für den Tip, uns war bislang nicht bewusst dass das kein NAV-Standard ist.
Wie bildet man denn dann 100er / 1000er Preise in NAV ab?

Re: Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinheiten

19. Januar 2011 17:37

gga hat geschrieben:Vielen Dank für den Tip, uns war bislang nicht bewusst dass das kein NAV-Standard ist.
Wie bildet man denn dann 100er / 1000er Preise in NAV ab?

Im Standard geht das nicht, alle Preise auf der Artikelkarte oder den Preistabellen (ohne Einheit/Basiseinheit) beziehen sich auf die Basiseinheit, also die Einheit in der das Lager geführt wird.

Re: Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinheiten

19. Januar 2011 18:49

Hallo Zusammen,

die Preise auf der Artikelkarte beziehen sich immer auf den Basiseinheitencode, respektive spiegeln sie je nach gewählter Lagerabgangsmethode ggfs. den durchsch. Lagerwert je Einheit aus den Wertposten wider.

Die Preise in den Preistabellen spiegeln aber NICHT unbedingt den Preis bezogen auf die Basiseinheit des Artikels wider, denn hier kann den Preis zu den verschiedenen Artikeleinheiten definieren, die zu dem jeweiligen Artikel hinterlegt sind.

Als Workaround auf das Problem von gga könnte man hier den Weg gehen, dass man als Artikeleinheit ggfs. die Einheit "100er" oder "1000er" mit der entsprechenden Menge pro Einheit definiert und dann dazu die jeweiligen Preise hinterlegt. Dann wäre man im Bereich der (Einstands-)oder Verkaufspreise auf der sicheren Seite und müsste zur korrekten Darstellung der Außenwirkung ggfs. "nur" im Belegdesign Hand anlegen.

Viele Grüße

Tim

Re: Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinheiten

19. Januar 2011 19:21

Tim Heuermann hat geschrieben:Die Preise in den Preistabellen spiegeln aber NICHT unbedingt den Preis bezogen auf die Basiseinheit des Artikels wider, denn hier kann den Preis zu den verschiedenen Artikeleinheiten definieren, die zu dem jeweiligen Artikel hinterlegt sind.

Die anderen Einheiten (die nicht "Menge pro Einheit" = 1 haben) stehen in einem veränderten Mengenverhältnis zur Basiseinheit, beziehen sich über den Faktor aus "Menge pro Einheit" auf die Basiseinheit, z.B eine Palette mit 10 Stück kann günstiger sein als 10 Stück einzeln, und kann dann mit eigener Einheit eingepflegt werden damit der Preis auch bevorzugt gezogen wird wenn Paletten eingekauft werden.

Bei einer "richtigen" Preiseinheit wird bei unverändertem Mengenverhältnis der Preisfaktor für eine Einheit hinterlegt. Die Einheit ist dann nach wie vor Stück (und diese Einheit erscheint auch auf den Belegen), der Preis bezieht sich aber auf 100 oder 1000 Stück (das muss auf den Belegen natürlich auch ausgewiesen sein). Dann kann man den Artikel mit normalen Zahleneingaben bewegen und andrucken, also z.B 1000 Unterlegscheiben für 7,50 € (pro 1000 Stück) statt einen Stückpreis von 0,0075 auszuweisen. Der Einstandspreis auf der Artikelkarte bezieht sich aber immer auf 1 Stück der Basiseinheit. Wenn das Lager für diesen Artikel also in Unterlegscheiben und nicht in 1000er Kartons geführt wird, dann muss hier dann die 0,0075 stehen.

Re: [GELÖST]Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinhe

20. Januar 2011 09:49

Guten Morgen,

1. NAV hat doch für den EK nur 5 Nachkomma-Stellen, also bekommt man bei 2000 Stück zu 0,99 € schon ein kleiners Problem, wenn die Basis 1 Stück ist. Oder?
2. Warum benutzt man hierfür nicht die Zeilenrabatte und rechnet halt einfach den EK bei 1000 Stück auf ein Stück zurück und nimmt die Differenz zum Preis von einem Stück?

Volker

Re: [GELÖST]Lagerwert 'verschranzt' durch falsche Preiseinhe

20. Januar 2011 10:42

vsnase hat geschrieben:1. NAV hat doch für den EK nur 5 Nachkomma-Stellen, also bekommt man bei 2000 Stück zu 0,99 € schon ein kleiners Problem, wenn die Basis 1 Stück ist. Oder?
2. Warum benutzt man hierfür nicht die Zeilenrabatte und rechnet halt einfach den EK bei 1000 Stück auf ein Stück zurück und nimmt die Differenz zum Preis von einem Stück?

Die Stückpreisdezimalstellen und die Stückpreisrundungspräzision kann man in der Fibueinrichtung (Felder ggf. in der Form einblenden) bzw . für Fremdwährungen an der Währung auch höher einstellen. Lediglich der Einstandspreis wird weiterhin auf 5 Stellen gerundet, das ist aber nur für die interne Lagerbewertung relevant, nicht für die Zeilen- und Belegsumme.

zu 2.
Preiseinheiten sind keine Rabatte. Die dienen der übersichtlichen Darstellung von Preisen in praxisgerechten Verpackungsformen und gelten schon für den Ausgangs-Listenpreis. Die individuellen Konditionen kann man dann in den Rabatten abbilden.