Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 11:17

Einer unserer Kunden wickelt gegen ein Entgelt seine Bestandsverwaltung über uns ab.

  1. Ein Kunde meldet Bedarf für einen Artikel, welcher nicht in ausreichender Menge vorrätig ist. Wir erstellen einen VK-Auftrag.
  2. Ein FA bucht eine Vorratsmenge auf Lagerort 4711.
  3. Anschließend werden Lieferung und Rechnung gleichzeitig gebucht, sodass die Ware Lagerort 4711 verlässt. Der komplette Vorrat gehört ab jetzt dem Kunden, liegt aber physisch noch immer bei uns: Fremdlagerort KUNDE. (KUNDE ist folglich kein Konsignationslager, denn die Ware dort gehört nicht uns.) Anstatt dass der Bestand komplett aus unserem System verschwindet, muss die Ware noch von Lagerort 4711 auf KUNDE umgelagert werden - siehe unten.

  4. Wann immer nun der Kunde Teilmengen aus seinem Vorrat abruft, erstellen wir hierfür Aufträge mit VK-Preis = 0 und Lagerort KUNDE.
  5. Wir buchen nur die Lieferungen, sodass der Bestand auf KUNDE nach unten korrigiert wird.
  6. Mittels von Sammelrechnungen werden diese Lieferungen zusammengefasst und unter Ergänzung einer Sachkontobuchung (Handlingspauschale für die Lagerführung) fakturiert.

Ist das buchhalterisch usw. korrekt? Oder hat Lagerort KUNDE noch einen negativen Einfluss auf die übrigen Bestände bzw. die Lagerbewertung?
Zu Schritt 3: Zwecks Zubuchung auf KUNDE möchten wir statt eines manuellen Umlagerungsauftrags oder einer Anpassung schon im VK-Auftrag (aus 1.) eine zusätzliche Zeile erfassen mit Minusmenge auf Lagerort KUNDE und Preis 0. Ist das so OK?

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 11:33

Hallo,
Anstatt dass der Bestand komplett aus unserem System verschwindet, muss die Ware noch von Lagerort 4711 auf KUNDE umgelagert werden


Durch die Lieferung sollte die Ware nicht mehr im Lager 4711 sein !? Daher zwar physisch eine Umlagerung, aber NAV- technisch nicht.

Oder hat Lagerort KUNDE noch einen negativen Einfluss auf die übrigen Bestände bzw. die Lagerbewertung


wenn du da nichts besonderes programmiert hast (Fremdlagerort??), dann hat das natürlich Auswirkungen auf euren Bestand, der wird auf der Artikelkarte angezeigt, und geht auch in den Einstandspreis ein.

Meine Empfehlung:
Um allen möglichen Nebeneffekten aus dem Weg zu gehen, legt einen neuen Mandanten an, aus dem Ihr die Abwicklung der Kundenlieferungen abwickelt. Die Ware kommt per Artikelbuchblatt ins Kundenlager, und kann dann von dort ganz normal geliefert werden (inkl. Belege u.a.)

Gruß, Fiddi

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 11:50

Moin fiddi,

fiddi hat geschrieben:Durch die Lieferung sollte die Ware nicht mehr im Lager 4711 sein !? Daher zwar physisch eine Umlagerung, aber NAV- technisch nicht.
Vermultlich habe ich mich wieder blöde ausgedrückt ;-)
Letzlich soll beim Verkauf der Vorratsmenge die Ware von unserem Lager 4711 auf Fremdlager KUNDE gebucht werden.

wenn du da nichts besonderes programmiert hast (Fremdlagerort??)

Nein, noch ist alles schön Standard.

dann hat das natürlich Auswirkungen auf euren Bestand, der wird auf der Artikelkarte angezeigt

Das war mir klar, aber das kann ja durch etwas Anpassung (u.a. separat gefilterte Lagerbestandsfelder) "entschärft" werden.

und geht auch in den Einstandspreis ein.
Das hab ich befürchtet :-(

Um allen möglichen Nebeneffekten aus dem Weg zu gehen, legt einen neuen Mandanten an, aus dem Ihr die Abwicklung der Kundenlieferungen abwickelt. Die Ware kommt per Artikelbuchblatt ins Kundenlager, und kann dann von dort ganz normal geliefert werden (inkl. Belege u.a.)
Das werde ich umöglich durchsetzen können, weil das zuviel zusätzliche Arbeit verursacht :-(
Darum anders gefragt: Was können wir uns - neben dem Einstandspreis - schlimmstenfalls durch die ursprüngliche Lösung kaputt machen?

Gibt es alternative Lösungen ohne Zusatzmandant?

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 12:33

weil das zuviel zusätzliche Arbeit verursacht


Bekommt der Kunde gleichzeitig Ware aus eurem und seinem Lager?

Falls nicht, sollte sich der Mehraufwand in Grenzen halten: Strg+O-> Auftrag erfassen und los. Den Rest (Bestandsverwaltung kann relativ problemlos und vor allem sauber per NAS automatisieren.
Falls doch, musst du u.U. einem Prüfer erklären, warum nur ein Teil der Ware berechnet wird, und andere nicht. Und euer Kunde fragt sich was denn die Positionen auf der Rechnung sollen, die er schon lange bezahlt hat.

Bevor du alle Flowfields, die auf irgendwelchen lagerortabhängigen Posten basieren abgeklopft hast, ob das die normale Auswertung stört oder nicht, und du alle Berichte so eingestellt hast, dass sie den Lagerort nicht berücksichtigen, und irgendwelche Planungen nicht die Bestände in dem Kundenlager berücksichtigen (oder vielleicht doch berücksichtigen sollen!?), würde ich mich nach einem saubereren Weg umschauen. :wink:

Außerdem musst du die FIBU- Buchungen auch noch anpassen, dass sie bei Buchungen aus dem Lager halt nicht in die normale Buchhaltung buchen. Und erkläre das mal einem Prüfer, dass die eine Ware in die Buchhaltung gebucht wurde, und die andere nicht.

Die Bestandsumbuchung kannst du automatisiert beim Buchendes Ausgangsbelegs erzeugen, u. U. sofort oder per NAS verarbeiten lassen.

Viel Spaß dabei :mrgreen:

Eine Möglichkeit wäre u.U. die Einrichtung eines rein logistischen Lagerortes für den Kunden, das keine Verbindung zur WAWI hat.(wenn Ihr mit Logistik arbeitet) Dort kann man fast alles machen, ohne die Wawi zu beeinflussen, man muss nur verhindern, das aus dem Lager in die WAWI gebucht wird (Ausgleich berechnen, WA bzw. WE buchen). Das einzige was Ihr dann noch benötigt sind ein paar zusätzliche Belege für die Lagerentnahmen(Pseudo- Lieferscheine).

Fiddi

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 12:52

fiddi hat geschrieben:Bekommt der Kunde gleichzeitig Ware aus eurem und seinem Lager?

Nein, natürlich nicht. Der Kunder erhält seine Ware ausschließlich aus seinem Lagerort KUNDE. Nur dort muss sie (für uns wertneutral) erst einmal hinkommen.

Bevor du alle Flowfields...

Ich bezog mich nicht auf meinen Programmieraufwand, sondern auf den Zusatzaufwand für den User.

Danke fürs Erste, ich muss mir das noch weiter ansehen ...

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 13:07

Ich bezog mich nicht auf meinen Programmieraufwand, sondern auf den Zusatzaufwand für den User.


Das mit dem Aufwand hatte ich schon so verstanden. :wink: Der zusätzliche Aufwand sollte sich auf des Wechseln den Mandanten bzw. das Aufrufen eines neuen Clients auf den Kunden- Mandanten aus dem normalen Arbeitsclient per Link beschränken. Wenn euer Kunde bzw. dessen Lieferadressen die einzigen Debitoren- Daten in dem Mandanten sind, kann der Anwender auch mit Gewalt nicht sehr viel falsch machen.

Gruß, Fiddi

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 15:48

Hallo Natalie,

könnte man nicht bei der Abgangsbuchung von Lager 4711 (ggf. abhängig von der Debitorennummer) einen automatischen Zugang auf Lagerort KUNDE generieren?
Wenn man dann noch eine Verknüpfung in Tabelle 339 zum Abgangsposten herstellt (wie beim Umlagerungsauftrag), sollte der Einstandspreis auch korrekt gebildet werden.... :wink:

Die Lösung mit der negativen Auftragszeile ist zwar schön standardnah, birgt aber das Risiko, dass der Einstandspreis nicht korrekt gebildet wird.

Viele Grüße
Mike

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 15:55

Mike24 hat geschrieben:könnte man nicht bei der Abgangsbuchung von Lager 4711 (ggf. abhängig von der Debitorennummer) einen automatischen Zugang auf Lagerort KUNDE generieren?

Das stellte nie das Problem dar; es ist für die Problematik unerheblich, ob der Zugang auf Lager KUNDE manuell per Buchblatt, zusätzlicher Auftragszeile mit Minusmenge oder im Hintergrund generiert wird.

Wenn man dann noch eine Verknüpfung in Tabelle 339 zum Abgangsposten herstellt (wie beim Umlagerungsauftrag), sollte der Einstandspreis auch korrekt gebildet werden.... :wink:

Könntest du mir das näher erklären? Ich bin, was die Zusammenhänge zur Einstandspreisbildung angeht, vollkommen ahnungslos.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 17:18

Hallo Natalie,

ich habe gerade etwas sehr ähnliches für einen Kunden realisiert und das müsste ohne zusätzlichen Mandanten möglich sein.
Wichtig sind Zwei Dinge dabei:
- In der Lagereinrichtung muss die Berechnungsart für den Durchschnittspreisberechnung auf "Artikel - Lagerort - Variante" stehen.
- In den Lagerbuchungsgruppen müssen unterschiedliche Konten angegeben sein. Das Fremdkonto ist idealerweise ausserhalb des normalen Rahmens.
Sicherlich gibt es noch Details, aber das ist der grobe Rahmen, um das sauber abzubilden.

Schöne Grüße
Hanns-Josef

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 17:26

Danke Hanns-Josef,
hast du dich extra für deine Antwort registriert?? Herzlich Willkommen! :-)

Ich schau mir deine Idee auf jeden Fall nochmal näher an, warte aber noch die weiteren Kommentare ab.

Wo ist eigentlich Kowa? :-)

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 22:48

Natalie hat geschrieben:Wo ist eigentlich Kowa? :-)

Das Thema Einstandspreis in vergleichbaren Fällen hatten wir schon diverse Male :wink: .
viewtopic.php?f=7&t=6472&p=30006#p29975
viewtopic.php?f=40&t=11113
Habt ihr denn Lagerhaltungsdaten?
Welche Lagerabgangsmethode haben die Artikel?
Ist die Einstandspreisrückverfolgung im Verkauf und Einkauf eingeschaltet?

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

9. September 2014 23:13

Natalie hat geschrieben:Wann immer nun der Kunde Teilmengen aus seinem Vorrat abruft, erstellen wir hierfür Aufträge mit VK-Preis = 0 und Lagerort KUNDE.
Wir buchen nur die Lieferungen, sodass der Bestand auf KUNDE nach unten korrigiert wird.
Mittels von Sammelrechnungen werden diese Lieferungen zusammengefasst und unter Ergänzung einer Sachkontobuchung (Handlingspauschale für die Lagerführung) fakturiert.

Wenn vorher mit normalem Einstandspreis und VK-Preis der erste Auftrag erstellt wurde, ergibt sich hierbei ja ein extremer negativer Deckungsbeitrag, da der Einstandspreis ja die normale Höhe hat. Dafür ist keine Korrektur im Szenario erkennbar.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 08:49

Kowa hat geschrieben:Das Thema Einstandspreis in vergleichbaren Fällen hatten wir schon diverse Male :wink: .

Ich mag ja nicht einmal beurteilen, ob mein Fall mit irgend etwas vergleichbar ist :-)

Habt ihr denn Lagerhaltungsdaten?

Für die betroffenen Artikel noch nicht. Aber die nachträglich einzuführen, ist doch nicht das Problem, oder ...?

Welche Lagerabgangsmethode haben die Artikel?

Standard.
Ich muss dazu sagen, dass die Lagerregulierung bei uns nicht genutzt wird (aus organisatorischen Gründen; daran wird sich leider so schnell auch nichts ändern).

Ist die Einstandspreisrückverfolgung im Verkauf und Einkauf eingeschaltet?

Falls du damit "Einst.-Pr.-Rückverfolg. notw." meinst: nein.

Wenn vorher mit normalem Einstandspreis und VK-Preis der erste Auftrag erstellt wurde, ergibt sich hierbei ja ein extremer negativer Deckungsbeitrag, da der Einstandspreis ja die normale Höhe hat. Dafür ist keine Korrektur im Szenario erkennbar.

Der initiale Bevorratungsauftrag (der mit VK-Preis) bedient sich noch von Lagerort 4711. Bei Ausbuchung aus 4711 muss eine Zuchung in KUNDE erfolgen. Die Abrufaufträge (ohne VK-Preis) erfolgen von Lager KUNDE aus.
Wenn wir jetzt noch mit Lagerhaltungsdaten arbeiten, meinetwegen auch mit Dummykonten außerhalb des Kontenrahmens - trotzdem keine Chance?

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 09:16

Genau die Lagerabgangsmethode "Standard" hatte ich vermutet, damit wird praktisch alles hinfällig. Auf die rechtlichen Probleme hat Fiddi ja schon hingewiesen. Um sich da nicht in eine Grauzone zu bewegen , müssten alle Artikel im Lager "Kunde" eigentlich direkt nach der Zubuchnung auf Lagerwert Null abgewertet werden. Mit den anderen Lagerabgangsmethoden und viel Disziplin bem Buchen (auch bei Rückbuchungen aus diesem Lager) könnte man das hinbiegen, aber mit "Standard" können die Artikel nicht auf Null abgewertet werden. Das wird dann in der Fibu als Varianz verbucht, müsste also auch außerhalb der Bilanz auf Dummykonten laufen.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 09:39

Kowa hat geschrieben:aber mit "Standard" können die Artikel nicht auf Null abgewertet werden.

Gut, die Bewertungsmethode nachträglich zu ändern, ist jetzt nicht ratsam.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass wir extra neue Artikel für diesen Kunden anlegen. Was wäre denn jetzt die optimale Methode für meine Anforderung gewesen? FIFO?

Stimmst du ansonsten damit überein?
Hanns-Josef hat geschrieben:Wichtig sind Zwei Dinge dabei:
- In der Lagereinrichtung muss die Berechnungsart für den Durchschnittspreisberechnung auf "Artikel - Lagerort - Variante" stehen.
- In den Lagerbuchungsgruppen müssen unterschiedliche Konten angegeben sein. Das Fremdkonto ist idealerweise ausserhalb des normalen Rahmens.

Die "Einst.-Pr.(durchschn.)Ber.-Art" steht bei uns - natürlich ;-) - auf "Artikel". Die Onlinehilfe warnt vor der nachträglichen Änderung. Sind denn diese ganzen Vorsichtsmaßnahmen bei uns relevant, wenn wir nicht einmal eine Lagerregulierung durchführen??

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 10:16

Natalie hat geschrieben:Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass wir extra neue Artikel für diesen Kunden anlegen. Was wäre denn jetzt die optimale Methode für meine Anforderung gewesen? FIFO?

FIFO wäre schon optimal, aber Fertigungsartikel werden auf "Standard" gestellt, weil man sonst keine Vor- und Nachkalkulation mit festen Verrechnungspreisen für eine Kostenperiode hat. Das schließt sich also gegenseitig aus, siehe auch hier.
"Einst.-Pr.(durchschn.)Ber.-Art" ist für "Durchschnitt" -Artikel von größter Wichtigkeit, weil das da nicht nur den Einstandspreis auf der Artikel-/Lagerhaltungskarte beeinflusst, sondern auch die Bewertung der bestandvermindernden Posten , wenn man dagegen FIFO und Einstandspreisrückverfolgung hat, kommt die endgültige Bewertung aus der tatsächlichen Transaktion (Zuordnung der Warenbewegung), aber das gilt auch nur dann wenn die Lagerregulierung der Wertposten (Report 795) auch durchgeführt wird.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 10:19

Hallo,

bekommt ihr auch Ware von eurem Kunden zurück, die ihr dann normal weiterverkauft oder wieder in sein Kundenlager übernehmt? (wg. Einstandspreise, Artikelnummern,...)

Gruß, Fiddi

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 10:28

fiddi hat geschrieben:bekommt ihr auch Ware von eurem Kunden zurück, die ihr dann normal weiterverkauft oder wieder in sein Kundenlager übernehmt? (wg. Einstandspreise, Artikelnummern,...)

Ja, der Kunde kann seine Ware auch reklamieren. Dann ginge sie ins Lager KUNDE zurück. Da sie bereits ihm gehört, wird sie auch nicht an andere Kunden verkauft.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 10:34

Ja, der Kunde kann seine Ware auch reklamieren. Dann ginge sie ins Lager KUNDE zurück. Da sie bereits ihm gehört, wird sie auch nicht an andere Kunden verkauft.


Das verstehe ich nicht. Wenn der Kunde z.B. defekte Ware oder Falschlieferung reklamiert, dann bleibt das seine, und ihre erstellt Ihm keine Gutschrift aus dem normalen Lagerort dafür ????

Gruß, Fiddi

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 10:50

Die einzige Möglichkeit, die ich da sehe, ist die "Standard" -Artikel abzubuchen und auf eine neue Artikelnummer (mit FIFO) für den Lagerort KUNDE zuzubuchen. Für diese Artikel kann man dann gleich "Ohne Lagerbewertung" einstellen. Da man den Haken allerdings jederzeit ändern kann, ist das zwar auch nicht komplett betriebsicher, aber dann hat man den Normalfall schon mal sauber.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 11:07

fiddi hat geschrieben:Wenn der Kunde z.B. defekte Ware oder Falschlieferung reklamiert, dann bleibt das seine, und ihre erstellt Ihm keine Gutschrift aus dem normalen Lagerort dafür ????

Ich musste mich noch mal bei den Kollegen absichern :-)
Was ich in meinem Eingangsbeitrag skizziert habe, war der Umsetzungplan.

Aktuell wird der Vorgang nämlich anders abgebildet:
  • Schritte 1.-3. bleiben, das hießt VK-Auftrag über die gesamte Vorratsmenge, geliefert und fakturiert aus Lagerort 4711.
  • Es gibt keine Abrufaufträge und keinen Lagerort KUNDE in NAV. Die Lagerführung des Kundenlagerorts erfolgt außerhalb von NAV.
  • Für Frachtkosten und Lagerführungskosten wird pro Abruf eine Rechnung erstellt, mit Sachkontozeilen.
  • Bisher ist es keine Praxis, dass der Kunde uns fehlerhafte Ware zurückliefert. Bisher war es immer so, dass schon bei der Entnahme vom Lagerort KUNDE fehlerhafte Ware von uns entdeckt wurde. Den Wert der Ware schreiben wir dem Kunden in NAV gut. Hierzu nutzen wir Gutschriften mit Artikelzuschlägen.

War das jetzt eine Hilfe, oder mach ich nur noch alles schlimmer ...?

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

10. September 2014 11:29

Bisher war es immer so, dass schon bei der Entnahme vom Lagerort KUNDE fehlerhafte Ware von uns entdeckt wurde. Den Wert der Ware schreiben wir dem Kunden in NAV gut. Hierzu nutzen wir Gutschriften mit Artikelzuschlägen


wenn die Ware grundsätzlich entsorgt wird, dann kann das funktionieren. :wink: Passiert auch noch was anderes damit: Weiterverkauf, Reparatur, Reklamation bei eurem Lieferanten, dann ist das wohl eher suboptimal.

War das jetzt eine Hilfe, oder mach ich nur noch alles schlimmer ...?


Nein 8-) , ich wollte mit meiner Frage nur aufzeigen, welche Fallstricke noch zu beachten sind. Viele denken nur über den Standardweg nach, und glauben dann DIE Lösung gefunden zu haben, vergessen dabei aber immer die kleinen Gemeinheiten, die Kunden und andere noch bereithalten.

Ich bin nach wie vor noch für eine saubere Trennung von Kunden-Lager und eurem Lager per Mandant. Bei den ganzen Wenns und Abers, die du bei der integrierten Lösung beachten musst, scheint mir das immer noch der für alle Beteiligten geringste Aufwand und die robusteste Lösung zu sein.

Tu dir doch mal den Gefallen, und probiere in einer Testdatenbank die Lösung mit zwei Mandanten aus. Und führe die notwendigen Schritte manuell aus, und schau mal was es für ein Aufwand ist, die Schritte zu automatisieren.

Gruß, Fiddi

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

12. September 2014 09:25

Mal eine ganz andere Idee ... Ist wahrscheinlich ein totaler Schnellschuss, aber es wäre nett, wenn ihr mir wenigstens zeigen könntest, warum die Idee schlecht ist :-)

Also, momentan betrifft mein Szenario einen (!) Kunden und einen oder wenige Artikel, welche auch noch - glaube ich - exklusiv von diesen Kunden genutzt werden.

Wie wäre es also, ich würde den Lagerort KUNDE einrichten, und zusätzlich einen neuen Artikel als Kopie des eigentlichen Artikels?
Wann immer eine Verkaufsbewegung für Artikel 4711 statt findet, wird (automatisch) eine umgekehrte Bewegung des Artikels 4711-Kopie auf KUNDE gebucht. Abrufaufträge werden für Artikel 4711-Kopie auf Lagerort KUNDE erstellt.
4711-Kopie hat automatisch einen eigenen Lagerbestand, und auch die Bewertung beeinflusst 4711-Original nicht.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

12. September 2014 09:43

Natalie hat geschrieben:Wie wäre es also, ich würde den Lagerort KUNDE einrichten, und zusätzlich einen neuen Artikel als Kopie des eigentlichen Artikels?

Diese Möglichkeit hatte ich doch oben bereits vorgeschlagen.

Re: Fremdlager: Abbildung und Abgrenzung zur Konsignation

12. September 2014 10:11

Kowa hat geschrieben:Diese Möglichkeit hatte ich doch oben bereits vorgeschlagen.
Sorry, den muss ich beim Verfassen meiner Antwort an fiddi übersehen haben :-(