13. April 2008 23:20
Wenn der Bestand 0 ist , der Wert aber nicht, dann kann entweder nicht alles reguliert sein oder es liegen Fehler in den Posten vor. Auch wenn die Regulierung auf "Automatisch" steht, muss der Lagerregulierungsreport regelmäßig laufen. Zum Buchungszeitpunkt lassen sich nicht immer die endgültigen Werte von den positiven Wertposten auf die negativen zuweisen.
NAV berechnet seit Version 3.x den Lagerwert und daraus den durchschnittlichen Einstandspreis nach der einfachen Formel , die sich auch in jedem Lehrbuch findet :
Aktueller Lagerwert = Anfangslagerwert + Lagerzugang zu Einstandspreisen - Lagerabgang zu WareneinsatzpreisenDer Anfangslagerwert ist bei NAV immer Null, denn es werden ALLE Wertposten seit Inbetriebnahme des Systems herangezogen. Bei Version 2.x war das noch anders, da wurden nur die noch offenen Posten (damals waren es noch die Artikelposten) für die Einstandspreisberechnung berücksichtigt. Mit der neuen Methode ist es aber erstmals möglich, historische Einstandspreise durch Setzen eines Datumsfilters für jeden beliebigen Tag in der Vergangenheit ermitteln. Es bedeutet aber auch, dass jeglicher Buchungsmüll (auch aufgrund von Programmfehlern), egal wie alt, in die Berechnung mit einfliesst.
Abgebildet werden die relevanten Werte in den Feldern "Einstandsbetrag (tatsächlich)" (das ist der fakturierte Preis) und "Einstandsbetrag (erwartet)" (das ist der Preis zum Lieferzeitpunkt). Wenn fakturiert wird, wird der erwartete durch einen gleichen Betrag mit umgekehrten Vorzeichen auf Null saldiert und gleichzeitig der Fakturapreis im Wertposten gespeichert.
Der durchschnittliche Einstandspreis, der bei Zugängen verwendet wird (und auf der Artikelkarte oder Lagerhaltungshaltungskarte angezeigt wird), saldiert alle Lagerwerte der Wertposten und teilt diese durch den aktuellen Bestand.
Bei der Lagerhaltungsdatenkarte werden dann ggf. nur Posten eines Lagerortes oder einer Variante berücksichtigt. Wenn diese Lagerhaltungsdatenkarte erstellt wurde, werden diese Werte verwendet. Wenn die Läger und/oder Varianten unterschiedliche Einkaufspreise haben, ist dieses unbedingt erforderlich, da sich dann natürlich auch der durchschnittliche Einstandspreis unterscheidet. Sonst werden alle Posten "in einen Topf geworfen" und der Durchschnitt über alle Posten ermittelt.
Wenn der errechnete durchschnittliche Einstandspreis negativ ist (das ist dann der Fall, wenn Warenverkäufe mit einem vorläufigen Wareneinsatz gebucht werden, ohne dass der Wareneingang gebucht wurde oder dieser mit Nullwert gebucht wurde) dann wird statt dessen für die Anzeige auf der Artikel-/Lagerhaltungsdatenkarte der Wert Null verwendet. Das muss auch so sein, denn ohne positiven Buchbestand gibt es keine Basis für eine Berechnung.
Das englische
White Paper zur Lagerbewertung (Version 5) kann man
hier runterladen, hier die
deutsche Dokumentation.
Zuletzt geändert von Kowa am 9. Mai 2008 17:49, insgesamt 1-mal geändert.